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Der Seele freien Lauf lassen - Klinikseelsorge betreut das Kunstprojekt „Blick auf unsere Welt“ in Düsseldorf

Regelmäßig wird bei großen öffentlichen Bauprojekten auch Kunst am Bau gefordert. An der Baustelle zum neuen Diagnostik-, Therapie- und Forschungszentrum für
die Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Düsseldorf gibt es aber schon
Kunst am Bauzaun. Die katholische Klinikseelsorge betreut zusammen mit der evangelischen Klinikseelsorge eine Kunstaktion, auf die inzwischen viele Patienten der Klinik und auch die Besucher aufmerksam geworden sind. Denn statt eines unscheinbaren 800 Meter langen Holzzaunes leuchten jetzt schon an vielen Stellen bunte Kunstwerke von diesem Zaun dem Betrachter entgegen. Die Kliniken und Abteilungen des LVRKlinikums sind Kompetenzzentren der psychiatrischen und psychotherapeutischen Forschung. Die Ärztinnen und Ärzte engagieren sich neben ihrem Einsatz in der Versorgung der Patientinnen und Patienten intensiv in der Forschung mit dem Ziel, Krankheiten besser zu verstehen und Fortschritte in der
Diagnostik und Therapie zu erreichen. Dabei spielt auch die Kunsttherapie, die sogar
verordnet werden kann, eine wichtige Rolle.Und so war es nicht verwunderlich, dass der Klinikvorstand der Idee, den Bauzaun für ein Kunstprojekt zu nutzen, sehr positiv gegenüberstand. Auch Hiltrud Höschler, Gemeindereferentin in der Behinderten- und Psychiatrieseelsorge, ließ sich „anstecken“. Seit einigen Wochen steht sie immer wieder mit Patienten am Zaun und entwickelt den „Blick auf unsere Welt“ weiter. Dabei bekommt sie vor allen von vorbeieilenden Patienten viel
zu hören: „Das ist so schön. Hier muss ich immer stehen bleiben“ oder „Darf ich mitmachen? Ich bin selber auch Künstlerin“ und ganz praktisch „Wie haben Sie den Glitzer zum Halten bekommen?“ Für Höschler immer eine gute Gelegenheit, mit den Patienten ins Gespräch zu kommen, sie vielleichtzu einem dauerhaften Mitmachen zu bewegen. So ist es ihr auch möglich, den Patienten bei der Bewältigung von Glaubens- und Sinnkrisen beizustehen. „Über das Kunstprojekt kommt man sehr gut ins Gespräch“,
weiß sie. Das gelte aber nicht nur für Patienten, sondern auch für Mitarbeiter und Patienten. Wenn Hiltrud Hölscher dann hört, hier habe ich meiner Seele jetzt freien Lauf gelassen, weiß sie auch, dass sie vielleicht einen kleinen Beitrag zur Genesung der Patienten beigetragen hat. Bis der Bauzaun insgesamt zum Kunstwerk geworden ist, wird es noch einige Zeit dauern. Aber auch der Neubau des Zentrums wird noch eine Zeit bis zum Schlussstein brauchen.